BsAs - daheim oder Zuhause ?

BsAs - daheim oder Zuhause ?
Das wissen wir noch nicht...

Donnerstag, 16. Dezember 2010

"Aber Herr Kontrolleur, irgendwo muss das Ticket sein !"

Ja, ja. Eben noch angegeben wie schlau ich bin und ohne Ticket fahren kann und da passierte es am Dienstagmorgen. Silke überlegt noch ob sie sich heute ein Ticket kaufen soll weil ihr kein altes mehr geblieben ist, die verschwinden einfach immer in der Tiefe irgendwelcher Taschen...da war aber der Eingang zu den Gleisen zu nah und der die Schlange am Automaten zu lang.

Nun gut, reisen wir einen weiteren Tag ohne Ticket. Normalerweise kein Problem wenn ich nicht zufällig heute einen Kontrolltag der Bahngesellschaft erwischt hätte. In der Endstation angekommen in "Retiro", wähle ich wieder den Durchgang wie immer und dachte schon: "Ach, der kontrolliert heute aber genau, ich hab ja nicht mal ein Ticket um in die Hand zu nehmen... OK. Wird schon irgendwie gehen." Noch 5 vor mir, noch 4, noch 3, noch 2, alle haben ein Ticket, was ist denn hier los, noch einer, ICH. "Ticket?" fragte der Kontrolleur, dessen Gesicht gut in Erinnerung hatte von ein paar Tagen zuvor, als er mich durchlies ohne überhaupt zu schauen ob ich ein Ticket habe, nein, er fragt mich lieber: "Na wie geht´s Hübsche?" und half mir später auch noch weiter und zeigte mir wo der nächste Zug fährt...

Dann sagte ich: "Ah, das Ticket, KLAR, das Ticket, na wo ist es denn ?" während ich in der Hoffnung durchgelassen zu werden den Durchgang blockierte. Nein, er stellte mich auf die Seite und liess mich weiter in den Tiefen meiner Tasche weitersuchen. OK, ich wusste, ich habe die Chance ein altes zu finden ohne Datum also suchte ich und suchte ich. Da fand ich eins. Mist, hat ein Datum und ist bis zur Haltestelle Rivadavia was die entgegengesetzte Richtung war.

Naja versuchen wir es ihm schnell unterzudrehen und schnell weiter zu gehen... Satz mit X, der will mir heute wohl nicht sympathisch sein dieser Kontrolleur: "Das ist aber nicht von heute und ausserdem in eine andere Richtung, du weisst, wenn du es nicht findest, die Strafe sind 10 Pesos-" Ich: Jaja, das weiss ich, aber es MUSS irgendwo sein. " Und ich suchte weiter in der Hoffnung mir fällt was ein wie ich aus dem Schlamassel wieder raus komm. Zahl ich einfach schnell die 10 Pesos und gut ist ? Neeein, ich bin zu ehrgeizig.

Auf einmal kam ein anderer Bahnmitarbeiter hinzu, an welchem ich in meinem Abfahrtsbahnhof durchgelaufen bin und sagte zu mir: "Wo bist du denn eingestiegen?" Ich: "In Tigre." Er: "Ach ja ich hab dich gesehen!" Und ich darauf: "Ja genau, du hast draussen gewartet..."....es vergeht einige Zeit in der Tasche kramend, sicherlich bereits 5 Minuten...Dann sagte er: "Vielleicht hast du das neue Ticket weggeworfen anstelle des Alten?!!" Und ich: "Na DAS kann sein...!" Währenddessen suchte ich schön weiter in meiner Tasche, einfach ÜBERALL.

Vor mich hinnuschelnd: "Wo hab ich das denn hin, ach immer das gleiche, Mensch, das MUSS doch hier sein !" Dann wende ich mich zu dem Bahnmitarbeiter und sage: "Sag mal, als du mich gesehen hast in Tigre, da hatte ich doch das Ticket in der Hand, richtig ?" Und er antwortete: "Ja, ja, das hattest in der Hand!" Darauf sagte ich: "Dann muss es doch hier irgendwo sein !" Es vergingen weitere 2-3 Minuten und er sagte zu dem Anderen: "Ach komm, lass sie doch durch!" Und widerwillig stimmte er zu, ich bedankte mich höflich und verliess den Bahnhof mit einem innerlichen Grinsen, das nicht grösser sein könnte...und mit ein wenig schlechtem Gewissen...ich bin eine CHORIZA.

Samstag, 11. Dezember 2010

Richtig Mittendrin. Fazit nach 3 Monaten: glücklich aber MEINE Familie fehlt...!

3 Monate in einer komplett anderern Welt. 3 Monate, in denen ich so viel Schönes erlebt habe. So viel Nächstenliebe, Fürsorge und Gutmütigkeit der Menschen...3 Monate und 1 Haarschnitt später, lasst mich ein Fazit ziehen.

Dass ich in eine völlig neue Welt komme war mir von Beginn an klar, dennoch muss ich doch immer wieder in mich hineinlächeln, wenn mir eigenartige Dinge im Alltag hier begegnen. Ein Lächeln, manchmal ein Schmunzeln und manchmal ärgere ich mich, dass diese Regierung nicht im Stande ist, dieses Land zu etwas zu machen.

Letzten Monat, am 27. November hat die Regierung eine Volkszählung angeordnet. Dies hiess für jeden sich in dem Land Befindenden: Feiertag und jegliche Art von Geschäfte von 8-20 Uhr geschlossen, damit auch jeder Zuhause ist, wenn einer der Tausenden Volkszählern zu einem nach Hause kam und einem Fragen stellte, die einem die Stirn runzeln lassen, aber das ist die krasse Wahrheit dieses Landes. Um euch einen Eindruck zu geben über das, was zu beantworten war:

Haben Sie fliessend Wasser, Strom ?

Wie viele Personen leben in Ihrem Haushalt ?

Aus welchem Material ist Ihr Dach ?

Können Sie Lesen und Schreiben ?

Haben Sie Toilette/Bad ?

Wird dieses Bad von anderen Haushalten mitbenutzt ? etc.


Das ist die traurige Wahrheit über eine Volkszählung hier. Es gibt viel zu tun...

Aber kehren wir zurück zu den alltäglichen "Besonderheiten" die wir hier erleben...meist passieren mir die witzigsten Dinge auf dem Weg zur Arbeit im Zug. Bei diesem Zug handelt es sich um einen sehr zivilisierten Zug, er fährt mit geschlossenen Türen, man trifft u.a. normal arbeitendes Volk und er hat eine Klimaanlage. Morgens erfriert man des öfteren nahezu und abends fehlt einem die Luft zum Atmen wegen der stickigen Luft. Vor ein paar Wochen musste ich leider sehr offensichtlich lachen, als sich
3 Herren in dem Zug positionierten und ihre Musik vorstellen wollten und CDs verkaufen. Der Eine, eindeutig von den Indianern abstammend mit einer dieser Flöten in der Hand, der Andere mit irgendeiner südamerikanischen Abstammung mit der Gitarre und der Dritte, er war wohl der Grund weshalb ich so lachen musste, ein ca. 25 Jähriger junger Mann, mit einer schräg aufgesetzten Mütze, viel zu grossen Klamotten wie man sie in der Hip Hop Szene trägt und einem Mikrofon - zum rappen (moderner Sprechgesang im Stil Hip Hop). Ok, dieser Mix war schon ein Lächeln wert, als sie jedoch ihr erstes Lied angestimmt haben, da konnte ich nicht mehr und musste lachen und konnte es einfach nicht verbergen, leider konnte ich es auch nicht in ein "bewunderndes" Lächeln über deren ausserordentlich "tolle" Musik verwandeln...es ging einfach nicht, es war noch viel origineller als ich mir diesen Mix vorgestellt hatte... ausserdem in einer Lautstärke, dass es einen regelrecht in den Sitz zurückschlug. Einfach herrlich. Indianische Buschmusik mit Hip Hop gemixt - unvorstellbar. Mit Sicherheit bisher das witzigste Erlebnis im Zug bislang. Amüsiert habe ich mich gut, kaufen würd ich diese Musik im Leben nicht, ausser wenn ich einen Dauer-Lachanfall bekommen will.

Na gut, das war eine der Geschichten, eine weitere ist mit Sicherheit diejenige, mit der mich Nachos Freunde immer wieder aufziehen und zwar die Tatsache, dass die Deutsche (Deutsch=korrekt, ordentlich, ehrlich) eines Tages ihren Zug verpasste weil sie eine der Wenigen war, die einen Fahrschein lösten. Ab diesem Moment habe ich eine Taktik entwickelt, wie man schwarzfahren kann und nicht erwischt wird. Funktioniert nahezu jeden Tag. Egal, auch wenn man erwischt werden würde, würde ich mit einem Lächeln die 10 Pesos (=1,90€) aus dem Geldbeutel zücken... denn erwischt zu werden ist sehr sehr unwahrscheinlich, erstens weil ich immer in der Rush-hour fahre, wo so viele Leute mitfahren, dass eine Kontrolle einfach nahezu unmöglich sei und zweitens, Hin und Rückfahrt kostet mich pro Tag 2,70 Pesos, da lohnt es sich doch schon nach 4 Tagen fahrt... der einzige Grund aus welchem ich ab und zu ein Ticket kaufe ist meine Gutmütigkeit, weil ich denke die müssen ja auch Geld haben um den Zug instandzuhalten oder weil ich wieder ein neues Ticket brauche, das ich für die nächste Woche zum vorzeigen in der Hand halte als Tarnung. Ich muss dazu sagen, die Tickets haben kein Datum und es gibt die Möglichkeit durch ein Drehkreuz zu gehen oder sie öffnen einen Durchgang wenn ganz viel los ist. Ich geh immer mit einem alten Ticket durch den Durchgang und zeige mein Ticket vor, wenn sie mir es wegschnappen möchten gibt es die Ausrede : "Hinten auf der Rückseite ist ein Angebot, das ich nur mit dem Ticket einlösen möchte." oder "Es ist ein Hin-und Rückfahrtsticket, ich brauch es noch für die Rückfahrt :)". Nachos Freunde nennen mich schon "choriza", das ist ein Ausdruck für eine Person die illegale Dinge begeht.

Teil 2 der komischen Zugerlebnisse folgt...

Mittlerweile sind hier ja auch meine Umzugsgüter aus Deutschland angekommen (mit geschmuggelter Ware wie Spekulatius, Honig, Nutella, Schoko-Lebkuchen, Schokolade...) und ich hab mich natürlich gleich ans Weihnachtsplätzchen backen gemacht, nachdem ich das Chaos in der Wohnung der verstreuten neuen Sachen beseitigt hatte. Super sind sie geworden, hier ein Bild von meinen ersten eigenen Haselnusstalern.


Buttergebäck, habe ich festgestellt, wird es hier kaum welches geben, das ist mir einfach viiiiiiel zu kompliziert mit dieser Hitze hier. Aus dem Gefrierfach kommend dauert es umgefähr 1 Minute bis die Masse so weich ist, dass es mir das Ausstechen zur Hölle macht, daher Fazit: Argentinien und Buttergebäck geht einfach nicht.

Wenn man die Traditionen aus Deutschland kennt stellt man hier fest, dass die Argentinier hier kaum eine Tradition haben. Ich habe mir dann gedacht, zeigen wir Nacho ein wenig etwas von der deutschen Tradition und basteln wir einen Adventskalender. Er hat sich auch riesig gefreut nachdem ich ihm erklärt habe, wie das funktioniert. Er wollte gleich alle Geschenke auf einmal aufpacken dieser Verrückte ! Hier ein Bild.


Die Woche darauf waren wir dann im Supermarkt um unsere Einkäufe zu tätigen. Als wir dann an der ganzen Weihnachtsdeko vorbeigingen sagt Nacho zu mir: "wir müssen uns noch unser eigenes Weihnachtsbäumchen kaufen !" (mit dem Blick auf einen Plastik-Weihnachtsbaum der dort ausgestellt war). Dann sag ich zu ihm, mit verwirrtem Blick: "aber, Schatz, der ist doch aus Plastik !!!" (entrüstet), dann sagt er zu mir: "ja was denkst du denn aus was für nem Material ?" und es liefen ein paar Erinnerungen, Erkenntnisse durch den Kopf und ich sagte: "na aus Hoooolz !" und meine Augen füllten sich mit ein paar Tränchen als mit klar wurde, stimmt eigentlich, ist vielleicht ein bisschen zu warmes Klima hier für Tannenbäumchen...OH MEIN GOTT ES GIBT KEINEN ECHTEN WEIHACHTSBAUM ! Was für ein Loch in das ich in dem Moment gefallen bin und was für eine falsche Illusion ich hatte ... dann erschien mir auf einmal auch eine Unterhaltung mit Nachos Mama logisch als sie sagte: "am 08.12. (Feiertag hier in Argentinien) wird das Haus dekoriert und der Baum geschmückt." Damals sagte ich zu ihr: "Aber, der geht doch kaputt bis Weihnachten !" Sie hat mich wohl nicht verstanden und das Gespräch verlief sich. Nun wurde mir klar, NEIN, der Baum geht nicht kaputt bis Weihnaachten, er kann nämlich nicht kaputt gehen wenn das Mist-Ding aus Plastik ist !!! Naja, somit haben wir einen kleinen Plastik Baum mit nach Hause genommen und als Nacho an einem Sonntag im Stadion war, machte ich mich auf den Baum aufzustellen und zu schmücken.

Alles ausgepackt, Baum (=Baum in 2 Teilen)
aus dem Karton geholt und mir alles angeschaut :

Wie zum Teufel bau ich das Ding denn auf ? Anleitung ? Keine im Karton gefunden. Aussen beschrieben wie das funktioniert ? NEIN. Ok, selbst ist die Deutsche. Los gehts.


 

Ein Ast nach dem Anderen in seine Richtung
gebogen und iiiiiirgendwann als ich fast verzweifelte,
dass ich nichts finde wie ich das zusammenstecken kann,
entdecke ich in den Tiefen des Baumes eine Spitze,
wo ich den anderen Teil des Baumes draufstecken konnte.

Puh, gerettet.




 Ein Vorteil ist mit Sicherheit: er verliert keine Nadeln und wenn man einen schönen Baum gekauft hat, hat man jeden Jahr einen schönen Baum von dem man jeden Ast dort hinbiegen kann wo man möchte :) wie es einem gefällt. Geschmückt und fertig, Weihnachten kann kommen !


Ja Weihnachten,...das erste Weihnachten im Sommer, das erste Weihnachten ohne meine Familie seit es mich gibt... Ihr werdet mir fehlen, jeder Einzelne von euch. Es wird schwer werden für mich und viel Kraft kosten aber wir werden eines Tages wieder zusammen sein, vielleicht können wir im nächsten Jahr Weihnachten mit Nacho in Deutschland feiern - alle zusammen vereint und loben die schöne deutsche Weihnachtstradition ... ! Denkt mal an mich wenn ihr zusammensitzen werdet bei Oma, vielleicht können wir ja eine Live-Schaltung hinbekommen ! Ich bin in Gedanken auf jeden Fall bei euch ! MEINE Familie...


Ich vermisse euch !

Eure Silke

Mittwoch, 29. September 2010

Was bisher geschah...

Es tut mir wirklich leid, dass ich euch bisher noch nicht von mehr Geschichten hier aus Buenos Aires berichtet habe, zu erzählen gäbe es dennoch genug.

Wo fangen wir an. Nachdem die ersten paar Tage ja reich erfüllt von Trubel waren genoss ich die darauffolgenden Tage, in denen ich einfach nur in den Tag gelebt habe. Da wir uns ja in einer „geliehenen“ Wohnung befanden, quasi auf dem Sprung bis wir was anderes finden werden, hatten wir quasi „NICHTS“. Damit spreche ich von einem Leben ohne Internet, Fernsehen, Couch und Küchenausstattung. Unsere Wohnung war ausgestattet mit einem Tisch, 3 Stühlen, 2 Matratzen, 3 Messer Gabel Löffel und ein paar wenige Küchenutensilien, die ich vom letzten Jahr zurückgelassen habe und Nachos Mama (Adri) mir aufbewahrt hat. Somit, das erste was hermusste: ein paar grundlegende Dinge für die Küche wie zum Beispiel: Salat/Nudelsieb, Dosenöffner (dazu später mehr), ein paar „Tupperschüsseln“ (billige Plastikimitate, dazu später mehr), eine Pfanne etc. und ganz wichtig die Zutaten wie Mehl und sonstiges was nicht verderben kann OHNE Kühlschrank. Genau, wir haben 5 Wochen ohne Kühlschrank überstanden. Das muss mal Einer nachmachen und mir danach sagen wie sehr er diesen Gegenstand zu schätzen gelernt hat. Dieses so normale: Kühlschrank auf, Zutat heraus, Kühlschrank zu. Bei uns war das immer ein wenig komplizierter. Beim Einkauf im Supermarkt (Chino: zu deutsch, Chinese) musste schon vorausgedacht werden: wie lange hält es sich ohne Kühlschrank, nur eine Zutat kaufen, damit wir diese ganz schnell aufessen bevor sie kaputt geht. Dann gekocht wurde auch von Tag zu Tag und natürlich entsprechend exakt dafür eingekauft. Alle Dinge die länger als einen Tag bei uns im Haushalt waren und verderblich waren hatten einen ganz besonderen Platz in „unserem Kühlschrank bekommen. (Siehe Foto)
 
Zum Thema Dosenöffner, naja, wie soll ich sagen. Mit meinen Umzugsgütern, die irgendwann wenn ich die Aufenthaltsgenehmigung habe per Seefracht losgeschickt werden, wird mich auch ein toller Dosenöffner erreichen. Da das aber ja noch dauert dachte ich, kauf ich nen billigen, das wird für die paar Dosen auch reichen…auf der Suche nach einem günstigen Dosenöffner begegneten mir verschiedene Modelle…Teure wie der, der mich hoffentlich bald erreichen wird, Billigere die mir aber trotzdem noch teuer erscheinen da sie aus dem Jahr 1950 zu sein scheinen und ich nicht einmal wüsste wie ich den ansetzen muss, und schliesslich einen ganz Billigen (umgerechnet 1,20 €). Den nehm ich mit, der erklärt sich schon von selbst wie man ihn ansetzen muss. Ok. Super. Dieses Thema auch abgehakt. In Argentinien jedoch, vielleicht werde ich aus meinen Fehlern irgendwann auch mal lernen, sollte man nicht das billigste kaufen denn: Was ist passiert ? 

Silke entscheidet Zuhause, JETZT wo wir einen Dosenöffner haben, koche ich was mit Mais. Dose raus, Dosenöffner angesetzt, eine Umdrehung gemacht. KLIRR ! Verdammte sch… NEIN, kaputt ist er nicht, er ist nur in JEDES einzelne Teil das er hat zerfallen !!! Und ich schwöre euch, in JEDES. Na gut, bisher habe ich noch keinen neuen gekauft, denn man hat ja schliesslich einen Schlitzschraubenzieher und einen Hammer zur Hand und ist ja schliesslich keine Memme. (Siehe Foto)
Dann zum Thema Tupperschüsseln. Die Marke „Tupperware“ ist hier in Argentinien sehr wohl bekannt und man sagt (wie in Deutschland ja auch) zu jeder Schüssel ein „Tupper“. Ok, fast niemand hat hier jedoch Tupperware. Eines Tages, ich schwöre euch ich habe geschrien: fahren wir entlang der nächstgelegenen Avenida (größere Strasse) und aus dem Nichts taucht wie im Traum ein Geschäft auf, mit bunten Farben und der Aufschrift „TUPPERWARE“ Aaaaaaaaaahhhhhh, ich wollte zu Nacho sagen haaaaalt, aber ich hatte keine Worte, es bildete sich nur ein Grinsen auf meinen Backen. Wie toooll, ein Traum jeder Tupperware-Liebhaberin, ein Tupperware-Geschäft. Bis heute war ich leider noch nicht drin, aber ich verspreche euch, ich mach mal noch ein Foto für alle, die einmal ein Tupperware Geschäft sehen wollen !
Ja und so hat sich ein kleiner Alltag eingespielt. Morgens hab ich mich auf die Suche nach einem Café gemacht, wo ich kostenlos Internet nutzen konnte und habe während den vielen Stunden, die ich dort verbracht habe (abhängig davon ob sie eine Steckdose hatten um den Laptop zu laden) , einen Schwarztee mit ganz viel Zucker oder ein Wasser geschlürft. Was ich im Internet gemacht habe: Wohnungen gesucht und Anfragen geschickt wie wild. Am nächsten Tag das gleiche wieder und meist gegen Mittagszeit bis nachmittags hab ich sie besichtig. Nur leider hat immer ein wichtiges Detail gefehlt: Kleines Wohn-und Esszimmer, dass man nicht wusste wo hin mit Tisch und Sofa, Schlafzimmer, wo man sich fragt, wie ob der Andere beim Aufstehen über Einen drüber klettern muss weil gerade das Bett in den Raum passt ohne Platz zum Laufen, dann DIE KÜCHE: 2 Herdplatten (die spinnen ja wohl), an einer Hand abzählbare Küchenschränke, davon oft Atrappen wenn man reingeschaut hat, die Küche offen im Wohnzimmer (suuuper  ), das Bad so klein, dass man kaum laufen kann, so viele Ecken und Türen im Wohnzimmer, dass man sich fragt: wo hin mit dem Sofa ?? Das waren so neben Mängeln an Pool und sonstiges Angebot im Gebäude und dem Balkon die meist gesehenen Beschwerden, die mir eine Vorstellung darin zu leben „unmöglich“ machten. Ich habe somit viel gesehen, ich hatte einen Wohnkomplex mit eigenem Tennisplatz, Parillas (Grills) im Hof, Pool, eigene Tiefgarage, Partyraum so groß ,dass man darin locker eine Hochzeit feiern könnte und ein Fitness Studio im 25. Stockwerk das einem durch die Glasfront das Gefühl gab über Buenos Aires zu joggen.

Dann gab es hingegen ganz nette kleine Wohnungen die als Duplex aufgebaut waren mit Schlafzimmer im 2. Stock offen (auch ganz nett). Alles im allem waren die Wohnungen sich doch sehr ähnlich. Die Architekten arbeiten wohl immer strikt nach einem Modell…schade. Irgendwann, nach Wochen, stieß ich immer wieder auf diese eine Wohnung, 3 Zimmer zu einem angenehmen Preis aber ohne Bilder, nur ein Bild vom Eingang – scheint sehr schick zu sein. Anfragen und Anfragen gemacht, nach einer Zeit wusste ich als gar nicht mehr wer schon geantwortet hat und wer noch offen steht, daher ging diese Wohnung etwas unter, man weiß ja auch nicht was Einen erwartet wenn da so gar keine Bilder im Internet sind, sehr merkwürdig, man denkt immer, dass diese was zu verbergen haben… Nun gut, als wir im Zentrum von Buenos Aires am Ende waren unserer Suche und auch leicht ermüdet von dem ganzen Rummel und 3 bis 4 maligem Hin -und Herkurven zwischen Zentrum und Tigre ( wo sich im Umkreis quasi unser soziales Umfeld befindet: Elternhaus Nacho, Hockeyclub San Fernando, unser Stadion des Club Atletico Tigre, die Freunde und die schöne Gegend um den Rio de la Plata wo es uns doch oft herzieht. Ach ja und ganz wichtig: Puerto de Frutos (ein Markt in der Hafenzone von Tigre, der einfach ein Traum ist. Holzobjekte (Möbel, Holzschälchen, Brettchen, Teller usw.), Taschen liebevoll handgemacht, einfach ein Paradies dieser Markt, nicht wahr, Sandy ;o) ? Nun gut, der Tag war gekommen als wir gezielt dieses Gebäude aufgesucht haben und vor Ort fragten, welches Immobiliengeschäft denn hier Wohnungen vermietet. Mit den nötigen Informationen haben wir einen Termin zur Besichtigung ausgemacht. Nie hätte ich gedacht, dass ich in diesem Immobiliengeschäft mal sitzen würde um den Mietvertrag zu unterschreiben, denn das erste Mal bin ich nach einigen Sekunden wieder rückwärts raus weil alles nach frischem und altem Zigarettenraus stank und schon fast moderte. Ok, solange die Wohnung nicht modert ist doch alles gut dachte ich mir. 

Nun gut, der Tag war also gekommen, wie immer trafen wir uns mit der Immobilienmaklerin vor Ort und die Besichtigung konnte beginnen, erst aber musste wir aber an dem Sicherheitsdienst des Hauses durch. Diese öffnen nämlich nur den Bewohnern des Hauses die Tür (es gibt keinen Schlüssel für den Eingang). Kommen Gäste wird der Bewohner des entsprechenden Apartments per Sprechanlage angerufen und fragt ob er z.B. Knecht Ruprecht hereinlassen kann. Nun gut, der Eingangsbereich war schon einfach überwältigend schön , ein riesiges fröhliches Gemälde und sehr moderne stilvolle Möbel für wartende Gäste oder ähnliches. Dann gings im Schnellgang mit dem nagelneuen (da Neubau) Aufzug in den 13. Stock. Die Maklerin, sehr sympathische Frau, öffnet die Tür des Apartments 13 B (wenn das kein Zeichen ist) und uns erwartet ein noch dunkler, jedoch riesiger Raum. Zur Linken eine schön eingerichtete Gästetoilette. Sie zog die Rollläden hoch und wir standen in einem hell erleuchteten Raum, auf einem rötlichen Holzboden und zwischen weißen Wänden. Riesig. Ganz anders als alles was wir bisher gesehen hatten. Dann ging es gleich auf die direkt anschließende Terrasse…diese Aussicht – ein Traum ! Nicht in Bilder oder in Worte zu fassen, mit Blick auf den Puerto de Frutos ! Das Staunen war schon groß und dann ging es in die Küche: WOW, ein großer, separater Raum mit vielen Staumöglichkeiten, der Architekt gefällt mir ! Ja und 4 Herdplatten, Gas – ok ist normal hier. Aus der Küche geht es weiter auf einen Balkon der am Schlafzimmer vorbeiführt. Dann das Schlafzimmer, hell erleuchtet durch 2 Zimmer, riesige Fenster, ein noch größerer Schrank !! Da kann ich mir meine Kleider drin vorstellen. Sehr schön. Das gleiche nochmal im 3. Zimmer jedoch mit einem Fenster weniger. Dann das Bad, modern, schön, stilvoll. Mit einem riesen Spiegel UND einem Handtuchwärmer (Wandheizung). Ein Detail, das mich an mein Zuhause erinnert… Wir haben alles gesehen und wir waren uns einig, dass es die erste Wohnung war, in der wir uns vorstellen konnten zu wohnen. Ok, wir verließen sie wieder...

Nach einigem Hin und Herüberlegen…war es unsere Aussicht, unsere Küche, UNSERE WOHNUNG !
Und da sitze ich nun, bisher noch auf unserem provisorischen Sofa, 2 Matratzen aneinander gelehnt wie ein L, zur Linken die Terrasse mit der wunderbaren Aussicht und Sonnenschein. In einer Blitzaktion sind wir am Wochenende umgezogen, alle Sachen in 2 Autos gepackt. Der schwierigere Teil war jedoch der, den Dreck, den diese Bauarbeiter hier hinterlassen haben zu entfernen. Dreck meine ich hiermit Fliesen die nicht ordentlich ausgefugt wurden und mit ewig viel Fugenmasse hinterlassen, Kleberreste überall auf Boden, an Schränken, weiße Farbkleckse überall, Wachsreste vom Boden , Zementreste, nein um ehrlich zu sein, ICH HASSE DIESE BAUARBEITER und ein Glück, dass ich ihnen nie begegnet bin ! Denn bis heute ist noch nicht alles erledigt. Von wegen in 2/3 Tagen alles sauber. Naja. Unser Leben hat jedoch begonnen: mit Kühlschrank, neuem Bett, Kleiderschrank, tolles Bad, riiiiiiesen Küche, Terasse und einen Ausblick der jeden nur umhaut. Das erste Mal als wir bei Nacht die Wohnung betreten haben, stockte uns der Atem. Wir ließen die Lichter aus und sind durch unsere Wohnung geschreitet, ein Zimmer hat eine schönere Aussicht als das andere. Vom Bett aus sehen wir das Lichtermeer…traumhaft schön. Eines Tages fiel uns ein: wir waren noch gar nicht oben auf der Dachterrasse ! Und im SUM (Partyraum). Wir sind im 13 Stock die höchstgelegenen Wohnungen, danach kommt im 14. die Dachterrasse. Der SUM ist noch nicht fertiggestellt, da jedoch alles aus Glas ist, kann man schon erspähen wie es sein wird. Ein Raum für 2 Partien, jeweils eine Parilla (zu deutsch: Grill), eine Küche und Sitzgelegenheiten mit Glasfronten. Außerhalb kann man einmal komplett um das Gebäude und von jeder Seite den Ausblick betrachten. Platz zum Spielen für Kinder, einfach toll. Ein Ausblick rings herum… (siehe Fotos)
Neben all diesen Geschichten wurden wir schon zu unzähligen Asados (zu deutsch: Grillen) eingeladen und von Mal zu Mal lerne ich mehr und leckereres Fleisch kennen. Mmmmmmhhh… Nachos Familie kümmert sich wirklich sehr rührend um mich und sagen mir immer wieder, dass ich nun ein Teil der Familie bin wie jeder Andere auch. Und dass es ihnen vorkommt, als würden sie mich schon ewig kennen. Solch liebe Menschen…
Wenn wir auf den Straßen unterwegs sind, vermisse ich ein wenig die frische Luft, die man einfach in fast jedem Ort in Deutschland hat (zumindest da wo ich mich rumtreibe). Hier muss ich mir manchmal die Nase zuhalten weil hier einfach so alte Kisten rumfahren, ich mach mal ein paar Fotos, das ist nicht zu glauben. Ich glaube mindestens 50 % davon dürften in Deutschland nicht fahren. Vor ein paar Jahren wären es glaub noch 80 % gewesen da mittlerweile viele neue Kleinwagen umher düsen.

Ich versuche ja immer Nachos Familie hier zu erklären, dass es schlecht ist, dass man in den Supermarkt geht und sich ALLES aber wirklich ALLES in Tüten einpacken lässt: erinnern wir uns an Frankreich, ich glaube da ist es heute auch noch so. Wenn ich also einkaufen gehe (zu Fuß) nehme ich immer meine Stofftasche mit und packe alles was reinpasst da rein. Manchmal schauen einen die Leute an wie ein Außerirdischer aber mein Gott, müsste ja eigentlich andersrum sein. Als Nacho und ich zusammen unseren ersten riesen Einkauf gemacht haben, habe ich versucht es wie in Deutschland ablaufen zu lassen: haben uns 2 große Kartons mitgenommen, die wir Zuhause hatten und in den Kofferraum gepackt. Ich durfte die Kartons jedoch nicht mit in den Laden nehmen. Er sagte: „Bist du verrückt !?“ Ich wollte sagen: „Nein, das was ihr macht ist verrückt.“ Nun gut, meine Aktion hatte wenig Sinn, aber er wird es noch verstehen, es war nämlich viel praktischer im Karton alles hoch zu transportieren als in Tüten. Das nächste Mal… Ach ja und dass ich schon alles auf dem Band ordne was in den Kühlschrank gehört und was nicht – wie ungewöhnlich ! Naja zuletzt war es für die Katz da wir ja die Tüten alle in den Wagen gesetzt haben und keiner mehr wusste, wo nun was drin ist. Grrrrrr… Bueno, sagt man hier. Wobei einige Supermarktketten ja schon anfangen für die Tüten Geld zu verlangen, mit der Zeit wird es kommen. Ach ja für alle denen ich es noch nicht erzählt habe, hier wird auch kein Müll getrennt. 
 
Und die Müllabfuhr kommen JEDEN Abend ! Unglaublich oder ? Das sagt doch schon viel über das Verhalten aus… Ach ja hier ein Foto der Anzahl von Tüten, die wir erhalten haben. Und bitte zu beachten: wir haben gesagt sie soll bitte vieeel in die Tüten laden da wir sie eh im Auto in einen Karton laden ! Wieder: Buenoooo (zu deutsch: guuut eh). (siehe Foto) 

Bald bin ich wieder zurück mit neuen Geschichten aus der 3. Welt !

Beso
Silke

Samstag, 28. August 2010

Abschied, Ankunft. Mittendrin !


Der Abflug, die Ankunft, die ersten Schritte…
Ich weiss, ich weiss, habe lange auf den ersten Eintrag warten lassen aber nun ist er da:
Am Flughafen angekommen, nachdem wir Kilometer gelaufen sind um vom Parkhaus in die Abflugshallen zu kommen im Frankfurter Airport, durften ich zu all der Freude aus beiden Koffern je 2 kg auspacken, da die Dame wohl einen schlechten Tag hatte und auf ihr bescheuertes Piece-concept beharrte. Ok ok ich wusste ja, dass meine Koffer Übergewicht haben werden, aber dass die es auf einmal so genau nehmen…tzzz. Nun gut, von meinen vielen Nagellacks verabschiedet, ein paar Kleidungsstücken und Süßigkeiten wars dann auch geschafft. Sie liess mich mit 0,5 kg Übergewicht durch (wie gütig!). Ach ja hab ganz vergessen,  ich reiste mit einer deutschen, bekannten Airline.
Auf zur Abflugshalle B in Richtung Gate…mit Mama, Papa, Jochen und Julia im Gepäck (nicht wörtlich nehmen!). DANN…machte mich meine Mama auf etwas aufmerksam, das ich natürlich übersehen hätte, so nervös ich war vor dem Moment des Abschiedes. Da saßen zwei…die einen Banner in den Händen hatten - die zwei kenn ich doch ! Und da kullerten die ersten Tränen im Fraport auf beiden Seiten. Was für eine Überraschung. Was für eine wunderschöne Überraschung voll von Emotionen. Danke ihr Beiden und an meinen Bruder, der wohl die ganze Fahrt per SMS in Kontakt mit ihnen war, damit die Überraschung so perfekt gelingt wie sie schließlich war.  Über den Abschied muss ich nicht viel sagen, tränenreich und schmerzhaft. So furchtbar wie ich ihn mir vorgestellt habe…
So weit lief dann alles perfekt, mein Plan ging auch auf und ich genoss 3 Sitzplätze im Flugzeug und war eine der Einzigen die sich langgestreckt hinlegen konnte. (Wie man das macht ? Indem man 2 Wochen vor Abflug nochmal in die Sitzplatzverteilung im Flugzeug reinschaut und sich dann neu positioniert, da hin wo noch ein paar freu sind. Naja war viel Glück dabei J ) Auf dem Flug kamen immer wieder Tränen, das Bild des Abschiedes kam erneut hoch. Nachdem diese Airline nur Zeichentrickfilme (für mich waren es Kinderfilme) zeigte, bin ich auch wenn ich nicht geschlafen habe fast nie aufgestanden sondern nur gelegen. Ach wie schön, die neidischen Blicke der Mitreisenden.
So, dann war es endlich nach 13,5 Stunden so weit, wir sind im Anflug auf Buenos Aires. Das Lichtermeer beeindruckt immer wieder von neuem. Man ist schon von den Lichtern den Vorstadtbezirken völlig angetan, bis man sieht, das war nur ein Vorgeschmack auf das was noch kommt. Wie schon in so schön in dem Buch „Resturlaub“ gesagt wird: Man hat das Gefühl, jemand hat eine riesen Lichterkette auf die Stadt geworfen. Als wir dann unsere Räder auf argentinischen Boden gesetzt haben und der Capitän total emotioal betont sagte: Willkommen in BUENOS AIRES !
Das war für mich der Punkt als ich dachte, das hat er für mich gesagt, HIER an dem Punkt beginnt dein neues Leben, Silke ! Ausgestiegen ertönten auch gleich aus verschiedenen Richtungen ein paar Stimmen mit diesem besonderen Akzent… Ja wir sind in Argentinien. Nachdem ich mich durch die lange Schlange der Imigration durchgeschlagen habe, kam die allerbeste Aktion wo ich echt dachte: Silke, du bist ein Affe ! Da ich mal wieder im Flugzeug ganz hinten saß kam ich recht spät am Gepäckausgabeband an und somit gab es keine Wagen fürs Gepäck mehr in der ganzen Halle. Leider kam da aber schon mein leuchtender gut zu erkennender LILA Koffer, mein Geburtstagsgeschenk ! Scheisse, ok , ich kämpfe mich vor und nehm ihn vom Band. Mist, da kommt auch der Andere schon ! Ok, mit meinem Trolli vom Handgepäck stand ich nun da mit 2 Riesenkoffern und einem kleinen Trolli plus Laptoptasche und Mantel und Weste (da ich sie ja aus dem Koffer nehmen musste wegen der  2 Kilo zu viel hab ich sie halt in den Flieger mitgeschleppt J ) So einmal durchzählen: Eins, zwei Hände. 3 Koffer zum Rollen. Verdammt wie mach ich das nur. Wir sind in Argentinien, ich kann sie nicht einfach stehen lassen und in die andere Halle ans nächste Band gehen und schauen ob ich nen Wagen finde. So, dann wird die Frau kreativ weil sie ja auch weiss, dass der Flieger schon Verspätung hatte und auf mich da Einer hoffentlich gespannt in der Empfangshalle wartet. Also stelle ich den kleinen Handgepäcktrolli mit Laptop oben draufgespannt auf den anderen großen Trolli und den anderen Koffer zieh ich mit der anderen Hand. Mist, der eine ist ja viel niedriger zum Ziehen. In den sauren Apfel musste ich nun beissen. Somit sieht man nun eine verrückte Deutsche rückwärts (!) ziehen, das in einem Tempo, welches einer Schnecke gleicht da ich meinte jeden Moment breche ich zusammen. Die Blicke richten sich auf mich. EGAL. Wir sind in ner Millionenstadt, die seh ich nicht wieder J Puh. In der anderen Halle hab ich nun alles auf den Wagen gepackt und ab zum Zoll, meinen Freunden. Man muss ja vorher einen Zettel ausfüllen, auf dem man angibt ob man was einzuführen hat und wer man ist. Ok, ich hiebe meine schweren Koffer alleine auf das Band, sie durchleuchten es in einer Geschwindigkeit in der man garnichts sehen KANN, hinten sind meine Koffer schon wieder auf dem Boden angekommen bis ich erstmal alle drauf hatte. Ach ja, dieser Zettel, den hab ich nie abgeben müssen, hat sie wohl nicht interessiert. Bienvenida a  la Argentina. Dann, ein kleiner Lichtblick, ein netter junger Deutscher hat meine Koffer abgefangen und lädt sie mir auf meinen Wagen, wie schön ! Dann hat er mich gleich noch gefragt ob ich auch ins Zentrum muss und wie ich hinkomme. So wie ich bin, biete ich ihm schnurstracks an zu fragen ob es auf unserem Weg liegt und wir ihn mitnehmen können. Man muss dazu sagen, sich einfach ein Taxi am Flughafen zu nehmen, ist das gefährlichste was man bei der Ankunft in BA machen kann. Meist führt die Fahrt ins Nichts. Ok, ich dachte dann schon, gut, da ist die Tür, DAHINTER steht Nacho. OH mein Gott war ich aufgeregt ! Bei dieser Tür ist es immer so, es sind so viele Leute, dass man garnichts sieht, somit schaute ich garnicht hin und lief  weiter und liess mich finden. Noch nicht mal aus den Schranken draussen kam mir Einer entgegen…WAS FÜR EIN MOMENT !!! Irgendwann als wir es einigermassen verstanden haben, dass es real ist und wir uns loslassen können sind wir voller Freude und ganz aufgedreht vor Freude los. Den Deutschen im Gepäck J. Wie schön wieder alles Bekannte zu sehen. Den Flughafen, wo ich schon so oft auch zur Arbeit war…in dem Auto wo man hier doch recht viel Zeit drin verbringt, die Ausfahrt, die man so oft passiert hat … einfach alles. Es kam mir vor, wie wenn ich nie weggewesen wäre. Bereits vor ca. 2 Monaten hat mich Nacho gefragt, ob ich Lust hätte am gleichen Abend meiner Ankunft noch auf einen Geburtstag eines Bekannten zu gehen. Ich dachte: „Ja klar, legen wir gleich richtig los!“. Dementsprechend sind wir vom Flughafen ins Zentrum gefahren, wo sich unsere Übergangswohnung befindet. Ich musste sogar ein wenig kämpfen, dass wir dort noch schnell hinfahren und ich mich umziehen und frischmachen darf, da wir wohl um 22 Uhr beim Geburtstag sein sollten (Nacho hält Uhrzeiten ein??). Ok. Die Wohnung kannte ich bisher nicht einmal von Bildern, also eine totale Überraschung und sie gefiel mir, ich fühle mich wohl, auch wenn man es hier nur für kurze Zeit aushalten kann da es halt nur das nötigste gibt. Kein Internet, bislang kein Fernseher, keine Couch und das wichtigste: Nur das nötigste an Küchenutensilien L Ich musste dann natürlich noch ein paar Geschenklein für ihn auspacken und natürlich waren wir dann schon spät dran.  Er meinte dann, er müsse noch das Geburtstagsgeschenk bei sich Zuhause holen (Nacho hat ein Geburtstagsgeschenk? Er kauft doch nie Geschenke. Wow) Er meinte dann, als wir nach einer halbstündigen Fahrt bei sich Zuhause angekommen sind, ob wir aussteigen, oder er seiner Mum sagen soll, sie soll das Geschenk rausbringen. Dann sagte ich: Natürlich steigen wir aus !! Das Tor zum Grundstück seines Zuhauses öffnet sich und wir sehen Unmengen an Autos. Er sagte nur: „Ach mein Bruder macht mal wieder ein Asado (deutsch:Grillen). Ich dachte mir immernoch nichts dabei, da das nach Erzählungen wohl fast jeden Samstag momentan so sei. Dann halten wir vor seinem Haus und ich sehe Luftballons und sage etwas verwundert: „Habe ich einen Geburtstag vergessen oder warum hängen da diese Dinger (Ich wusste natürlich nicht was Luftballon heisst). Er schaute mich an und sagte:  „Schatz, diese Leute sind alle wegen dir da. Wollen wir aussteigen?“ Und mir blieben die Worte im Hals stecken und ich fing an ins Leere zu starren. Es kamen mir zwar einige Dinge merkwürdig vor, aber an DAS habe ich absolut nicht gedacht. Wir stiegen aus…als erstes begrüße ich seinen Papa am Grill, dann betrete ich das Haus und ALLE klatschen. Ich höre einzelne Stimmen, die mir bekannt sind und mich schliesst Nachos Mama in die Arme. Dann alle anderen. In Argentinien wird ja jeder schliesslich mit einem Kuss auf die Backe begrüßt, daher machte ich mich auf den Weg und gleich waren ein paar neue Gesichter dabei, die ich bisher nur aus Erzählungen kannte. Familie, Freunde, Schenker-Kollegen… alle waren sie da. Schätzen würde ich 40 oder 50 Personen. Und da merkte ich, das sind ein paar der Gründe, weshalb für mich dieser Schritt einfacher war, als er für welche wäre, die bei null beginnen müssten. Ich war der absolute Mittelpunkt die ganze Zeit, jeder Einzelne hiess mich willkommen. Alle bemühten sich so sehr, dass es mir gut geht. Es war eine wahnsinns schöne Überraschung. Und das so total ohne Vorahnung. Und es gab das erste argentinische Fleisch. Jedoch in ganz anderer Form als wir Deutschen das kennen. Hier haben sie ganz kleine Mini-Brötchen auf die eine ganz dünne Scheibe aufgeschnittenes Fleisch kommt. Hier grillt man ja das Fleisch als große Stücke und wenn es gar ist oder Medium besser, schneidet man es ganz dünn auf. Die kleinen Sandwichs verziert man mit Tomaten die meist größer sind als der Weck, Ei, Salat und Mayo oder Ketchup. Mmmmmmhhh… das ist die einfache Art, wenn viele zu Besuch sind. Das argentinische „Asado“ gibt es in vielen verschiedenen Varianten. Ach ich hab vergessen, am Anfang isst man aufgeschnittene, gegrillte Chorizos. Eine kleine fette grobe Wurst J So ging dann der Abend vorbei nachdem ich mit allen Grüppchen einmal geplaudert habe, genossen noch ein paar ruhige Minuten mit der Familie und fuhren dann in unser eigenes Zuhause ins Zentrum zurück. Es müsste gegen 4 oder 5 Uhr gewesen sein.
15.08.2010
Viel zu spät aufgestanden um pünktlich zu Nachos erstem Hockeyspiel seit 2 Jahren (durch Knie-OP) kommen zu können. Somit, ohne Frühstück nur schnell duschen wollen. Aus dem schnell wurde: Oh mein Gott wir haben kein warmes Wasser, wir bekommen den alten verrosteten Boiler nicht zum Laufen ! Man muss dazu sagen, die Wohnung steht seit langem leer. Ein Bekannter hat sie Nacho angeboten als Übergangslösung.  Gut, wir (also moment: ICH) bin ja nicht aus Zucker und dusche mich mit kaltem Wasser. Man muss dazu sagen. Es ist kein deutsches kaltes Wasser, es ist argentinisches a….kaltes Wasser im Winter bei dem man beim Hände waschen schon Gänsehaut bekommt. Nun gut, das mit dem duschen hat dann etwas länger gedauert als normal aber war dann geschafft. Bienvenida a la Argentina ! Willkommen in Argentinien ! Viel zu spät kamen wir im Hockeyclub San Fernando an. Es ist doch unglaublich. Die Argentinier schaffen es doch sogar so richtig verspätet zum Treffpunkt der Mannschaft zu kommen und das mit einer Ruhe (Beneidenswert?). Nun gut ich kenne den Club ja, wir hielten an und Nacho sagte: „Park das Auto irgendwo hin“, nun gut, machen wir ! Eingestiegen, wow lässt sich toll fahren dieser VW „Gol“ (Gol zu deutsch: Tor). Erste Schritte im Fahren eines Autos in Argentinien, naja um ehrlich zu sein ist der Club ein abgegrenzter Bezirk, da war es auch nicht so schwer, da ist nichts mit komplizierter Verkehrsführung J. Später dann erstmal ein Medialuna und ein Empanada zum Frühstück geholt und Hockey zugeschaut bei einer klirrender Kälte. Zum Glück haben die hier auch so riesen Warmhaltejacke die Hockeyspieler, da hat mir einer dann seine geliehen J Kurz darauf kam dann auch Nachos Mama und der Rest der Jungs und Mädels.
An diesem Tag war für den Abend das „Conga Fest“ angesagt. Ein Fest, organisiert von den Jedis (der engste Freundeskreis von Nacho) in einem Haus, das sich der Vater des einen neu gekauft hat und komplett neu renoviert werden wird. Da dachte sich die Jungs, keine bessere Möglichkeit um ein tolles Fest zu veranstalten. Und das im großen Stil mit Security, Djs. Hausparty deluxe. Nach den Spielen der 1. und 2. Mannschaft gingen wir dann direkt zu einem Kumpel nach Hause und aßen etwas um Grundlagen für den Abend zu schaffen. In dessen Haus haben wir uns noch ein wenig hingelegt, da wir noch total gerädert waren vom hin und herrasen. Aufstehen und zum Partyhaus fahren gegen 21:30 Uhr. Absolut der hammer dort. Bier in Massen in einem kleinen Swimmingpool mit Eis zum kühlen, Fernet Branca und Captain Morgan in rauhen Mengen und extra Gancia für mich J Die Wände waren mit Kreide bemalt und beschrieben, die Bar war zur Terasse hinaus, um Garten der Pool… (keiner dachte natürlich bei diesen Temperaturen ans Baden) Nun gut, für mich gabs nichts zu tun, ich ging noch einmal ein wenig ins Auto um mich ein wenig hinzulegen DENN hier gehen die Feste um ca. 1 Uhr frühstens los. Gegen 00:30 Uhr nach mehrmaligem Gesellschaftswechsel  hab ich mich auch ins Haus bewegt. Hammer. Die Lichter fluteten den Raum bis in den Garten raus… Die Party begann… und endete für uns beide um 5:30 Uhr nachdem wir fix und alle waren. Ein paar Gancias später, ein Idiot später der mich anquatschte und der mich kurz darauf beschimpfte ich sei eine falsche Person, ich würde ihn verstehen und mach nur so wie wenn ich ihn nicht verstehe…hahaha nun gut du komischer Vogel. Ansonsten wars ganz lustig.  Es waren zwischen 200-300 Menschen vermute ich, der Garten und alle Pflanzen zertrampelt aber die Stimmung bombig und das Wetter ein wenig arg KALT. Egal, man musste nach draussen ausweichen, drinnen war kein Platz mehr für all die Leute. Irgendwann wurde die Tür geschlossen, da es zu viel wurde und die Security liess den Rest draussen stehen. So, und da ich früh aufgehört habe zu trinken lenkte ich das Auto nach Hause J Nacho setzte sich zwar schon rein aber ich stand draussen und sagte: „ ICH fahre“ Er stieg aus, setzte sich neben mich und sagte: „Ich kann es nicht glauben, dass du mein Auto nun fahren wirst J“ Nun gut, los ging, das erste Mal auf offener Straße.  Die Regeln, fragte ich ihn, gibt’s keine. OK. Wer an eine Kreuzung kommt mit Rechts-vor-links-Regelung in Deutschland schaut in Argentinien, bremst der Andere und kann ich fahren oder muss ich bremsen weil der Andere zuerst fahren will. So ist es. Auf der Autobahn fährt man auch auf der Spur die man will, wechselt die Spuren ohne zu Blinken und naja die roten Ampeln. Ich wollte es gar nicht aber ich MUSSTE. Hatte keine andere Wahl in dem Moment. Kurzzeitig meinte er, folg dem Taxi, als ich das aber versuchte und mir wie ein Düsenjet vorkam liess ich das wieder tzzzzzz. Schliesslich Zuhause angekommen, problemlos (dank der wenigen, aber doch recht vielen für 6 uhr morgens am Sonntag), optimal rückwärts seitwärts links eingeparkt (üüh was für ein komisches Gefühl nach links).  Ab ins Bett, am nächsten Morgen mussten wir wieder um 1 Uhr bei den Eltern zum Asado sein, die Willkommensfeier der ganzen Familie stand an.
16.08.2010
Alle waren sie da, haben einen richtig schönen Tag miteinander verbracht. Die 2 Kleinen, „unsere“, seine Neffen haben Deutschlandtrikots von mir bekommen und sind gleich damit stolz rumgerannt und haben Fussball gespielt. Und könnt ihr euch das vorstellen, die kennen alle keine Stutzen mit Steg ? ! Wasn da los ?! Somit verbrachten wir den Tag mit ganz viel von Deutschland erzählen, meine Fotobücher anschauen, Fussball spielen und ESSEN (eine Menge !) … Ach ja falls ihr euch wundert, der Montag, 16.08. war ein Feiertag hier. Eigentlich ja der 17.08. aber die haben sich den mal geschwind ans Wochenende drangehängt, damit die Leute schön was davon haben und den 17.08. wurde dann ganz normal gearbeitet, auch nicht schlecht ! Naja muss man wohl so machen bei 2 Wochen Urlaub im Jahr. An diesem Tag im Kreise der Familie, erkannten sie die Qualitäten einer Deutschen im Sinne „anpacken“. Wir sprachen vom Pool von Nachos Eltern (120 m2), dass wir den dieses Jahr gerne im November schon sauber machen wollen. Sauber machen beudetet hier jedoch trotz dass die Pumpe und alles vorhanden ist, jemanden zu bestellen der ihn säubert. Ich hab das ja noch nie gemacht, aber so schwer stell ich mir das nicht vor. Somit versuche ich kurzerhand gerade die Familie zu überzeugen, dass wir das selber alle zusammen machen J und vorher sollte er mal wieder verspachtelt werden und streichen könnte man ihn. Alles kein Problem sagte ich, aber sie wollen mich noch nicht so richtig machen lassen. Nachos Mama gefällts, denn sie sagt wie die Männer auch wissen: Sie hat nur „unnützige“ Männer im Haus. Kaum einer kann handwerkliches Talent vorweisen J na da bin ich ja richtig hier, gell Papa ? J Ich halt euch auf dem Laufenden wie die Story endet.
Nun, am Dienstag bin ich dann zu Schenker und habe dort alle begrüßt, sind dann noch zusammen Mittagessen gehen, meine geliebte Bondiola essen. Ganz toll gegrilltes Schweinefleisch (glaub ich).
Seither bin ich am Wohnungen suchen, da wir so schnell wie möglich in der endgültigen Fuss fassen wollen. 3 Stück hab ich schon gesehen, heute (24.08.2010) geht’s weiter mit den nächsten 2 Wohnungen. Mal sehen ob was dabei ist. Am Wochenende waren wir bei einem anderen Deutschen der auch hier bei Schenker arbeitet, zum Asado essen. Ja ihr seht, Asado regiert Argentinien! Dort habe ich das unglaublichste Fleisch meines Lebens gegessen. LOMO. Wow. Sowas könnt ihr euch nicht vorstellen. Ich zeige es euch aber gerne mal bei Gelegenheit. Gibt’s aber natürlich nur hier zu geniessen J Wobei ich schon ein Termin ausgemacht habe um zu lernen wie man Asado macht hier in Argentinien. Ist nämlich nicht gerade wenig zu beachten um das Fleisch genau so zu haben wie man es sich wünscht. Dazu später mehr nach meiner Lernstunde zum Asado Griller.
Um noch kurz aktuell ein paar Worte zu lassen, mich hat´s erwischt. Ein grippaler Infekt. Gestern komplett flachgelegen und heute, naja laufen kann echt anstrengend sein... 
Naja wird schon wieder werden. Fotos sind im Facebook, hier auf dem Blog später, dazu bin ich grad zu schwach, will nur schnell den Eintrag hochladen. 
Bis baaaaaald hasta luego und besos
Eure Silke

Sonntag, 1. August 2010

Mein wundervolles Abschiedsfest

Liebe Gäste meines Abschiedsfestes,

es war für mich einfach ein wundervoller Abend. Man könnte es das Fest meines Herzens und meines Lebens nennen. Alle wart ihr da, die ich so sehr ins Herz geschlossen habe. Sei es beim Fussballspielen, bei der Arbeit, in der Schule, in den 23 Jahren ... die ich alt bin. Allem voran meine umwerfende Familie, die mich unterstützt und bestärkt auch wenn es alles andere als leicht fällt. In diesen Momenten, kommt man an einen Punkt, wo man sich denkt: Wieso schätzt man so vieles erst dann, wenn der Moment des Abschiedes gekommen ist? Wieso sagt man dem Anderen nicht öfters einmal wie gern man ihn hat und wieso sind Abschiede immer so schwer ?

Der Abschied von EUCH ist so schwer, weil ihr was ganz besonderes seid. Man ist über kurz oder lang Wege miteinander gegangen, hat dem Anderen zur Seite gestanden, ist gewachsen in der Freundschaft zueinander.

Ich möchte euch DANKE sagen, dass ihr den Abend zu einem ganz speziellen und wunderschönen Erlebnis für mich gemacht habt.

Der Höhepunkt des Abends war ganz klar das Feuerwerk, das Überraschungsgeschenk meines Papas. 
Als alle auf einmal in den Himmel sahen, ohne Worte sich das herrliche Schauspiel ansahen...
In dem Moment stellte ich fest: Das ist alles nur für mich. Diese Menschen die mich gerade alle umgeben sind alle da um mit mir einen letzten schönen Abend in der Heimat zu verbringen...weil sie mich gern haben.

Welch ein Erlebnis solch ein Fest. Es kristallisiert sich so vieles für Einen heraus, worauf es wirklich ankommt...
...auf die Menschen, die immer für einen da sind, denen man fehlen wird, die einem selbst fehlen werden, die einen mögen und die man selbst unheimlich gern hat.

Um an einige weitere Highlights dieses Abends zu erinnern:

Dazu gehörte sicherlich die leckere Paella, traditionell angerichtet, die eisgekühlte Sangria dazu, das kleine private Bobby-Car rennen zwischen 2 Herren, das sommerliche Wetter nach einer wechslerischen Woche, die Musik, die die Gäste zum Tanzen anregte, Looping Louie, der alle begeistert hat und viele lachende Gesichter zauberte, der leckere Sauerkirschlikör, die Sangria durch Röhrchen schlürfen zu dürfen, die tollen liebevoll gestalteten Geschenke und Worte die Erinnerungen und Gefühle haben aufleben lassen und die einfach harmonisch fröhliche Stimmung.

Zu vergessen ist auch nicht das Gemälde meiner Klassenkameraden, das ein freches Schwarzwaldmädel zeigt, das eine argentinische Banane :) isst.



 Danke für den schönen Abend.

Genau deshalb werde ich euch vermissen und euch nicht vergessen... ihr mich doch hoffentlich auch nicht.

Lasst mal von euch hören oder lest mal hier rein. (Mann, das war jetzt wieder sentimental geschrieben aber ich musste es nun einfach loswerden!)

Eure Silke

Donnerstag, 22. April 2010

Mein Argentinier 2 Wochen bei mir

Wie es die Großzahl an Freunden und Bekannten aus meinem Umkreis mitbekommen haben und einige selbst auch Bekanntschaft geschlossen haben, war mein novio (zu deutsch: Freund) aus Argentinien zu Besuch. Einigen zaubert dies wie mir auch sicherlich ein kleines Lächeln erstmal aufs Gesicht, weil es wirklich einmalig war. Es war oft schon fast so, als hätte ich jemanden aus einer anderen Welt herzaubern lassen. Sei es schonmal der Fakt, dass genau der süße Kerl aus Buenos Aires vor mir im der Bahnhofshalle in Straßburg steht und wir auf einmal wie im Film aufeinander zugehen, ohne die kleinste Weise auf unsere Umwelt zu achten, uns sicherlich 5 Minuten erstmal in die Arme schliessen und und wieder kurz trennen um den anderen mal nochmal anzusehen ob er es auch wirklich ist .. ?
 All dies schien uns beiden einfach so unecht. Er auf einmal in meinem Leben in Deutschland, genau gesagt in Baden ;o) .

Naja, irgendwann habe ich es dann geschafft ihn in mein Auto zu packen und mit der Hilfe meines Navigationsgerätes wurden wir wieder mehr oder weniger sicher nach Deutschland gelotst. Die Grenze ist zwar kaum zu erkennen, aber es herrschen andere Regeln sobald man den Rhein überquert und versucht bei den französischen Regeln mitzuspielen.
Nun denn, da fahren wir so los und diesmal waren die Rollen vertauscht, ich am Steuer, ER daneben - HA !

Er hatte mich wohl etwas falsch eingeschätzt oder lag es daran, dass ich ihn des öfteren gebeten habe langsamer zu fahren in Argentinien... ? Auf jeden Fall war der Anblick herrlich, MEINEN Argentinier neben mir sitzen zu haben und sich festzuhalten und sagen zu hören: "Despaciooo amor !" hahahaha was so viel bedeutet wie : "Langsamer, Schatz !" So wie er sich damals wohl drum gekümmert hat wie es mir ging, liess ich mich natürlich nicht von meiner Fahrweise abbringen, genauso nicht davon, mich immer und immer wieder darüber aufzuregen wie diese Franzosen (perdon) Auto fahren. Verdammt JA ich fluche beim Autofahren und was ist daran schlimm ????? :) Und dann sagt einem gerade einer, aus dem meist fluchenden Volk der Welt : "Tranquilaaa !" (zu deutsch: ruuuhig) Nein, nichts ruhig ! Hehe-.

Ich habe dann ab und zu auf der Heimfahrt immer wieder ungläubig nach rechts geschaut, weil ich es irgendwie nicht glauben konnte: ER, da ? Neben mir ? Da wo immer leer ist ? Hoi ?!

Zuhause und generell bei allen Bekanntmachungen hat er es mit dem gelernten Satz "Hallo, ich bin Nacho!" schnell in die Herzen aller geskämpft ;o) Papa, der größte Gegner meiner Argentinien-Pläne hat einen neuen Freund gefunden. Männer und Fussball, war er keine halbe Stunde da, brauchten sie mich auf einmal schon garnimmer zum Übersetzen, der eine sagt einen Namen eines argentinischen Fussballspielers, macht ein Zeichen, dass dieser etwas im Gesicht trägt und auf einmal verstanden sich beide ohne wiederum ein einziges Wort voneinander zu verstehen. Respekt.

Schnell musste er feststellen, dass Alkohol in Deutschland Kultur ist. Bier, Wein, selbstgebrannten Schnaps (hat er natürlich nicht probiert, Feigling !). Nach den 2 Wochen hatte ich das Gefühl, wir trinken Alkohol wie die Argentinier Cola. Uuups, irgendwie ist da ein wenig was wahres dran ?! schmunzel....
Immer wenn sich mein Papa einen Schnaps oder einen Wein oder ein Bier servierte oder servieren liess schaute Einer schon aus einem Winkel vorsichtig in die Richtung und machte bereits die Worte "Nein danke!" in gebrochenem deutsch startklar. Oft aber auch, war die Angst größer vorm "Schwiegerpapa" wie ein Feigling dazustehen zu groß und es wurde mitgetrunken. Ein herrlicher Anblick !

Nach kurzer Zeit suchte er sich einen Platz in den Herzen meiner Familie und einigen Freunden und immer wieder bekam ich zu hören: der ist ja noch viel süßer als auf den Bildern (und das waren nicht nur meine Freundinnen, die das sagten ;o) Er hat einfach in windeseile alle Herzen erobert. Manchmal konnte man schon fast neidisch werden,...aber ich sollte ja eher stolz sein, es ist ja schliesslich Meiner. Zonk !

Ach ja, nicht zu vergessen ist auch unser Aufenthalt in Barcelona, wo wir bei einem Freund von Nacho untergekommen sind, welcher übrigens in der Nationalelf der argentinischen Feldhockey-Mannschaft spielt. Dort sind wir in den ersten Tagen von der einen Sehenswürdigkeit zur Anderen gerannt bis ich dem ganzen mal etwas das kulturelle nahm und ein paar Wünsche äusserte, wie ich mir Urlaub vorstelle. Hat dann auch super geklappt und Spaß gemacht. Ein Tag waren wir mit dem befreundeten Pärchen (sie ist Ärztin in Barcelona und durchgeknallt bis ins letzte) mit den Fahrrädern unterwegs. Barcelona ist die absolut organisierte Fahrradstadt. Sie haben ein System entwickelt, wobei man wie eine Bankkarte erhält, wenn man Mitglied des Systems ist und mit dieser Karte kann man sich an eine der etlichen Stellen in Barcelona ein Fahrrad wegnehmen, zu dem Ort fahren wo man hinwill und es dort an dem nächsten Fahrradständer wieder abstellt und sich automatisch wieder schliesst. Was für ein System dachte ich mir und sie haben extra Fahrrad-Fahrbahnen neben den normalen Spuren.

So waren wir also zu viert unterwegs mit den Bikes, wir mit unseren geliehenen Bikes und haben uns die Gegend angeschaut, danach noch Paella gegessen und Brot mit Tomate (für diejenigen die es kennen mmmmmhhh ) und irgendwann am Nachmittag haben wir 2 Pärchen uns getrennt und wir sind noch zurück an den Strand, haben uns in die Sonne gelegt und gechillt, wie ich das Rauschen des Meeres liebe...
Nun gut, irgenwann meinte ich, oh wir sollten los die Bikes abgeben. Man muss dazu sagen, wir waren ewig weit weg, hatten keinen Plan und keine Adress und konnten nur durch unser Gedächtnis wieder zurückfinden. Nun gut, fahrn wir los. Ach, fahrn wir doch in die Richtung, das müsste passen. Nanu, wo sind wir denn da ? Diese roten Schilder mit dem weissen horizontalen Strich durch...hmm...Mist. Wie sind wir denn auf einmal so nah an dieses Hotel gekommen, das war vorher als wir hier durchsind doch ganz weit weg ? Na gut, wieder zurück zum Ausgangspunkt und nochmal neu ohne irgendwelche Versuche. Letztlich waren wir auf dem richtigen Weg. DANN. Die Rambla. Stellt euch vor ihr stellt in ein Kaufhaus, was zum Sommerschlussverkauf öffnet und gerade in dem Moment als sich die Türen öffnet versucht ihr gegen die Menschenmassen anzukommen. NEIN, das wird nichts ! Die Deutsche hat es versucht, hm...schlecht. Wir verlieren Zeit. Gut, fahren wir auf die parallellaufende Strasse, ok, geschafft, Mist, schon wieder so ne Strasse, etwa 4 Spurig und Gegenverkehr, NUR Gegenverkehr und nicht gerade gediegen, hingegen der Gehweg überfüllt von Menschen. Was macht der Argentinier, er fährt gegen die nicht gerade langsam fahrenden Autos an. OH MAAAANNN WIR SIND HIER NICHT AUF DEM DORF WO MAN DAS MACHEN KANN !!! Argentinier und Fährräder - Argentinier und VERKEHRSREGELN. Wütend sich durch das Getummel wühlend erreiche ich ihn nach einer Weile. Er lacht nur weil ich mich aufgeregt habe und sage es WÄRE gefährlich. Maaannn, meine Nerven ! Gut, nachdem ich dann den Weg vorgab da er sich nicht mehr erinnerte landeten wir an einer Stelle, ich sagte rechts, er links. Wir gingen rechts und es war richtig :) auf einmal standen wir in einer Fussgängerzone die uns beiden bekannt vorkam. Doch wo ist dieser Radschuppen, wo müssen wir lang ? War es doch links ? Grübelnd standen wir da,...bis er auf einmal auf ein Geschäft 2m rechts von mir zeigte so auf die Art: Wie wärs mit dem ? MIST, standen wir direkt daneben und habens (habs) nicht gesehen. Nun gut, gerade noch pünktlich gefunden. PUH.

Verdammt ist das anstrengend mit den Nerven dachte ich nur :)

Den nächsten Tag verbrachten wir nur am Strand. Leichtsinnig wie ich so bin dachte ich natürlich nicht im Leben daran Sonnencreme von zuhause mitzunehmen, schien ja auch alles ok, der Wind war da, gegen Nachmittag wurde es etwas frisch im Bikini...Zuhause : VERDAAAAMMT wie seh ich denn aus. Ich habe GEGLÜHT, GEBRANNT, ICH STAND IN FEUER ! und es wurde immer und immer schlimmer mit den Stunden. Wenn das keine Verbrennungen waren...ich glaube ich hatte 4 Tage lang den schlimmsten Sonnenbrand und konnte Nachts kaum schlafen. Mit dicken Schichten von Creme bestrichen wurde ich bemittleidet angeschaut. 

Sogar das anschauen tat schon weh ! FAZIT : AUA. Selbst schuld ! Menno.

Nun gut, die Zeit zum zurückfliegen nach Deutschland kam und das Programm dort ging weiter. Neben Betriebsführungen von Papa und gleichzeitiges stolzes Präsentieren des argentinischen Freundes der Tochter lernte er die Technik kennen, die Deutschland beherrscht...er war bis ins letzte beeindruckt.
Als Highlight habe ich mir noch den Besuch im Europa Park ausgedacht, wobei wir von Susi und Simon begleitet wurden... zu Anfang begannen wir alles ganz harmlos, von der Schweizer Bobbahnn arbeiteten wir uns vor zu den richtig großen Objekten des Freizeitparkes. Doch hätte man meine Stelle in der ersten Bahn eingenommen und würde mit ihm in einem Bob sitzen würde man meinen, die erste Bahn war schon "Einiges" für seine Nerven. Man hörte so Worte wie "Boludaaaa, Maaaan, Aaaaaahh" Ich übersetze nun bewusst nicht, da es sich hierbei um ein Schimpfwort handelt (wir erinnern uns an den Titel "DAS LAND der Schimpfwörter") Nun gut, es gab kein zurück, der Pakt wurde geschlossen, was ich fahre, muss er auch fahren und man muss dazu sagen, ich bin fanatisch in diesen Sachen, mehr mehr und mehr ! Mitgehangen mitgefangen. Es ging weiter. Euro-mir. Ich konnte einfach nicht anders und musste ein Video filmen bei der rasanten Abfahrt der Bahn. Eine etwas riskante Aktion, da man durch die Kräfte die auf den Körper wirken, die Kamera kaum noch im Griff hat aber witzig ists trotzdem das Resultat daraus :) Und wieder "Boludaaaaa, maaan, boludaaaaa!" Er will mir nett damit sagen, dass es ihm Spaß macht ;o) Hehehe. Sehr frei übersetzt. 

Nun gut, die einzelnen Höhepunkte danach waren sicherlich die Wasserbahnen, bei denen wir klitschnass wurden aber einen riesen Spaß hatten. Ausserdem, wahrscheinlich mit den meisten Lachtränen gekrönt war die Rafting Tour, bei der es mich fast aus dem Boot gehauen hat, Nacho klitschnass wurde trotz dass er versuchte, von der einen Ecke in die andere des "Bootes" zu hechten. Ich muss dazu sagen, jeder hatte seinen Sitzplatz und für alle gab es eine Halterung in der Mitte, Nacho glich James Bond mit seiner Sonnenbrille, welcher gefährlichen Kugeln auswich. Anbei oben ein Bild ... 

Und es gibt noch sooo viel zu erzählen. Mit 5 Worten zu erklären: Es war einfach nur schön !



Und ich freue mich riesig mein Leben in Buenos Aires in Angriff zu nehmen, ich freue mich soooo !!!



Sonntag, 31. Januar 2010

Sil l(i)ebt Argentinien Blogstart

Herzlich Willkommen auf meinem eigenen, supersüßen Blog, den ich für all die lieben Menschen erstellt habe, die auch nach meiner Abreise nach Argentinien ab und an von meinen Erlebnissen in meinem neuen Leben und in einer anderen Welt hören möchten... 
 
Ich wünsche euch viel Spass dabei aber nicht vergessen ... ich freu mich trotzdem, wenn ihr mir schreibt !

Wir lesen uns... 


Beso (Kuss) 


Sil